Montag, 9. März 2009

Zurück

Ich bin wieder da. Der Ausflug des Integrierens in meinen Blog lief dann doch nicht wie gewollt, ging nunmal leider eher unter. Deshalb - hier wieder meine Hauptstelle für Rezensionen längerer Art und Schreibereien über Bands, allerdings weiterhin vorrangig in deutscher Sprache; Englisch bleibt ein Plus dabei.

Neuigkeiten gibt es viele, ebenso wie es viele neue alte Lieblingsbands gibt. Da ich allerdings in meinem letzten ernstzunehmenden Post über Musik auf diesem Blog hier über Fabchannel berichtet habe, muss ich euch nunmehr eine traurige Nachricht mitteilen: Fab muss seinen Dienst einstellen, leider sehr bald - die Gründe dafür könnt ihr auf der Homepage lesen. Solltet ihr die Konzerte gemocht haben, dann wünscht euch bitte, dass Plattenfirmen diese Art der Promotion auch als Promotion ansehen und nicht als lästiges Übel, das es zu beseitigen gilt.

Samstag, 11. Oktober 2008

Umzug.

Ich möchte darauf hinweisen, dass alle meine künftigen Musikblogbeiträge auf meinem regulären Blog veröffentlicht werden, Etüden und Serenaden. Folgt diesem Link, wenn ihr zur Musiksparte eben dieses Blogs gelangen wollt.
Dieser Umzug geschieht aus rein layout- und aufwands-technischen Gründen und ich behalte mir die Möglichkeit vor, hier eventuell auch noch den ein oder anderen Beitrag zu veröffentlichen.

Samstag, 13. September 2008

Onlinekonzert.

Es heißt, die wahren Qualitäten einer Band enthüllen sich erst bei Konzerten. Nun kann man ja leider nicht auf alle Konzerte überall gehen - deshalb gibt es ein wunderbares niederländisches Live-Video-Portal namens "FabChannel", das Konzerte aufzeichnet und dann online stellt. Es gibt dort ebenfalls Livestreams.
Die Idee ist sehr gut - sind doch schon von Andrew Bird, Friska Viljor, Pete and the Pirates, Los Campesinos!, Wir sind Helden und Midlake über Polarkreis 18, Bloc Party, Bat For Lashes, We Are Scientists und Joan As Police Woman so einige tolle Künstler vertreten, die man schon immer mal sehen wollte, man aber bisher keine Gelegenheit dazu hatte. Damit das alles auch rechtlich auf einer Grundlage steht, sind einige Labels "Partner" von FabChannel, unter anderem V2 und Universal. Künstler-Promo quasi fast kostenlos. Doch werden FC Rechte für ein Konzert zugesprochen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch bis in die Ewigkeit Teil des immer größer werdenden Archivs sein können. So kann man sich zum Beispiel ein Konzert von Pizzicato 5 nicht mehr ansehen, da die Rechte zeitlich begrenzt waren. Jedoch muss man hierbei auch anfügen - sehr gute Auswahl an Künstlern, die Bedienung der Site ist relativ einfach (allerdings stört zu Beginn immer der Klang des Ausschnittes eines Bloc Party Konzerts), auch wenn die Kategorisierung einiger Künstler für mich unverständlich ist (wie zum Beispiel Friska Viljor in Pop, obwohl Pete and the Pirates in der Rockecke sind). Auch seien Modem- und ISDN-Nutzer gewarnt, denn die Konzerte sind wegen der guten Videoqualität ziemlich ladeintensiv. Da muss man als DSL-Nutzer auch schon mal das Video mindestens zehn Minuten laden lassen, damit man ein ruckel- und wartefreies Konzert anschauen kann. Die Konzerte selbst kann man übrigens auch als Widget in Blog, MySpace und auch Facebook einbinden.

Ich sage danke für diese Plattform!

Dienstag, 9. September 2008

Friska Viljor - 08.09.2008 Groovestation Dresden: "Are you ready for disco music?"

Friska Viljor haben am Montagabend die Groovestation zum Kochen gebracht. Das schwedische Duo, unterstützt von Liveband, präsentierte ihr zweites Album "Tour de Hearts" auf ihrer gleichnamigen Tour. Die beiden Waldschrate, die, so das Gerücht und bestimmt irgendwo auch die halbe Wahrheit, nur in betrunkenem Zustand Lieder und Texte schreiben, spielten vor ausverkauftem Haus. Support waren Stompin' Souls, von denen einige Mitglieder FVs Liveband stellten.
Mit Glück noch an der Abendkasse Tickets bekommen, konnten eure "Lieblingsblogger" Einzug in die kleinen Hallen der Groovestation bekommen, just nach dem ersten Song. 
Daniel Johansson und Joakim Sveningsson überzeugten das Publikum mit ihrer Version von Indie-Rock, einem ausgewogenen Verhältnis von Songs vom ersten und zweiten Album und liefen (mit dem Publikum zusammen) mehr und mehr zur Höchstform auf. Was hier so nüchtern klingt, sah im Club anders aus - ich glaube, ich habe noch nie so viele zerlaufende und tanzende Menschen in so einem kleinen Etablissement erleben dürfen. Friska Viljor hatten Spaß, auch vorher schon, wie es scheint, als sie, während die Vorband spielte und wir an der Bordsteinkante saßen und warteten, mit einem Trolly-Köfferchen durch den Haupteingang gingen. Zu gerne hätte man die Schweden angesprochen, aber der kleine Nerd im Kopf konnte sich dann doch nicht durchsetzen.
Auf der Playlist unter anderem (in ungeordneter Reihenfolge): Gold, On And On, Shotgun Sister, Early Morning, I Gave My Life, Old Man und Dear Old Dad.
Um ehrlich zu sein - ich habe mich vorher kaum mit FV beschäftigt, holte dies aber schnellstens nach, als ich nach Hause kam. Mit einem Poster der zwei liebenswert witzig musikalischen "Waldschrate", das nun an meine Wand gepinnt wurde.

Links:

Montag, 8. September 2008

Tomorrow, my friend

Man fragt sich doch ernsthaft, wo man die letzten zwei Jahre war, wenn man auf einmal über Ef (nicht zu verwechseln mit Ef Band, einer New Wave/Heavy Metal Band) stolpert und herausfindet, dass es diese schwedische Band zum einen seit 2003 gibt und sie zum anderen schon zwei Alben veröffentlicht haben. Ihr Debüt 2006 unter dem Titel "Give me beauty... Or give me death!", ihr Zweitlingswerk im Frühjahr diesen Jahres - nämlich "I am responsible". Schwer zu beschreiben ist die Musik - Klanglandschaften, Instrumental (mit Gesang bei einigen Liedern) - oftmals mehr als 10 Minuten lange Songs, sodass ein Album mit fünf Titeln auch schon mal 58 Minuten lang sein kann. Wer mal reinhören möchte, kann sich auf ihrem MySpace ein paar Lieder anhören und runterladen.

Es gibt da den "unweigerlichen" Vergleich zu anderen Post-Rock Bands wie Explosions in the Sky, am meisten aber erinnern sie mich an yndi halda.

Ef kommen nach Deutschland und machen am 29.9. Halt in der Groove Station in Dresden.

Links:
Homepage
MySpace
Hello Scotland (Youtube)

Freitag, 5. September 2008

No one writes real letters anymore

and if I can tell you one thing it's that I didnt learn any/ except to go easy on my self and I'll be repaid with a constant heartbeat (Firetruck Doki Doki)

Eine kleine neue New-Folk-Pop Entdeckung: sie kommen aus England (Northampton), spielen zuckersüße Musik, nehmen diese vornehmlich in Umea (Schweden) auf und haben irgendwie auch noch einen komischen, aber interessanten Namen: The All New Adventures Of Us, kurz TANAOU. Und da ist irgendetwas romantisches, das diese Band umgibt - etwas, das einen unweigerlich seufzen lässt. Die Musik der siebenköpfigen Band (was unweigerlich an Los Campesinos! erinnert) spielt irgendwo zwischen Belle & Sebastian und The Magic Numbers - sie ist wahrscheinlich nicht für jedermann geeignet (einigen könnte sie wahrscheinlich zu langweilig sein), aber man sollte TANAOU schon die Chance geben, einen zu verzaubern.
Ihr Album "Best Loved Goodnight Tales" erscheint in Großbritannien am 6.10. auf One Little Indian, ihre zweite Single "Firetruck Doki Doki" am 29.9.

Links:
MySpace
Firetruck Doki Doki (live & akustisch)

Dienstag, 2. September 2008

Rocken am Brocken 2008.

Über mein erstes Festival zu schreiben, wird eine mindestens ähnlich schwere Operation wie über Lieblingsalben und -künstler zu sinnieren. Dass dieses Festival ebenso noch in seinen Kinderschuhen steckt (allerdings nicht unbedingt spürbar) wie meine Festivalerfahrung, lasse ich hierbei mal außen vor.

"Rocken am Brocken in Elend bei Sorge (Harz)" - wenn das mal kein Reißer ist für dumme Witze Erzähler; vielleicht dachten deswegen viele auch eher an einen Witz als an ein handfestes Festival mit einem handfesten Line-Up. In seinem zweiten Jahr konnte die (noch) kleine zweitägige Zusammenkunft Musikliebender jedoch mit ein paar Größen aufwarten.
Statt fand dies alles am 22. und 23. August 2008 in einer lieblich grünen und verregneten Landschaft in der gefühlten Mitte des Nichts, direkt am Fuße des Brocken (der quasi über der Bühne trohnte). Meine Mitstreiter und ich kamen aufgrund einiger Umleitungen zwar ein bisschen spät an am Freitagabend, doch scheinbar hatten wir nicht wirklich etwas verpasst (und angefangen zu regnen hatte es sowieso gerade) und das Zelt musste eh noch auf dem (relativ überraschend leeren) Zeltplatz aufgebaut werden (währenddessen ich hilflos unterm Regenschirm stand bis ich auch endlich mal meine Finger bewegt habe...). Danach ging es flugs zum Festivalgelände, Karte vorzeigen für das Eintritts-Festival-Bändchen und dann nichts wie hin zur Bühne. Eigentlich war ja noch die Hoffnung darauf, dass Dschäänäää (= Jennifer Rostock) schon von der Bühne runter waren, irgendwo im Unterbewusstsein mitgeschwommen, doch da wurden wir leider enttäuscht. Die erste Band, die wir erwischten, war The Ghost of Tom Joad, die ihren Slot mit Mr Irish Bastard getauscht hatten, da diese ein wenig Probleme hatten mit der Ankunft (TGOTJ hätten den späteren Slot aber wirklich verdient...). Danach also Mr Irish Bastard (nicht so mein Fall) und dann die Festivalheuschrecken Jennifer Rostock. Viele im Publikum rollten nur mit den Augen, als deren Frontfrau solch qualifizierten Sprüche abließ wie "Fasst euren Freundinnen an die Titten!" (etc pp, damit hörte es ja nicht auf, aber ich wollte in diesem Post noch ein bisschen Stil aufrechterhalten). Kaum waren JR, die, muss man auch zugeben, wirklich zumindest den vorderen Teil des Publikums zum Tanzen gebracht hatten mit ihrem Pseudo-Spaß-Punk-Pop-Alternative-Electro-Zeug, fing es an zu regnen. Ab ins Zelt. The Guns verpasst (wäre aber, glaube ich, eh nicht so meins gewesen...) und noch ein Stückchen von Turbostaat. Dann ging es aber wieder zurück (kurze Wege), Muff Potter waren ja schließlich bald dran. Da ich von unfreundlichen Pogern am ersten Abend bei meinem ersten richtigen Pog-Versuch auf einem Festival gleich wieder einen Ellenbogen ins Gesicht bekam und man mich dann aus der Gruppe fischen durfte während ich mir die Nase hielt, blieb ich dieser Menge in Folge dessen meistens fern (ich weiß, Poger-Ehrenkodex und so hin oder her, von wegen Rücksicht auf die, die nicht so wollen wie man selber und aufhören, wenns Unbeteiligten weh tut - nö, manche lieben eben Gewalt; hierbei sei allerdings erwähnt, dass es Ausnahmen waren, die sich so bescheiden aufgeführt hatten, schreckt trotzdem ab). Dementsprechend habe ich mir Muff Potter aus wohliger Entfernung gegönnt (bzw da war die perfekte Gelegenheit, mal das Dixie-Klo zu besuchen... keine Schlangen) und dann noch gemütlich ein leckeres Crêpe gegessen. Trotzdem: Muff Potter waren mein Highlight des ersten Tages - ich habe mich gefreut wie Bolle, als "Fotoautomat" gespielt wurde, ebenso wie "Alles nur geklaut". Sehr schön. Nach MP gab es dann noch die King Kong Disko bis 4 Uhr früh im Partyzelt, aber wir waren zu müde und sind in den Schlafsack gefallen (und haben uns vorher noch aus unseren nassen Sachen geschält...) - und es ist ja auch nicht so, dass wir die Songs nicht auch in unserem Zelt gehört hätten (Playlist war eigentlich ganz gut, muss ich zugeben).

Nach einer arschkalt-nassen Nacht in einem zu dünnen Schlafsack (zumindest für mich, Falk und Timm waren seeehr viel besser dran bzw ausgerüstet) mit diversen Helga/Christian/Sebastian/Daniel schreiend-suchenden Menschen wurde sich dann in die (immer noch vorwiegend) nassen Sachen geprügelt, um Frühstücken zu gehen - das hieß: rein aufs wunderbare Konzertgelände (es war so gegen... 10?), das uns bei relativ tollem Wetter anstrahlte, zu der Zeit schien wirklic
h fast keiner wach zu sein außer einem Großteil der Festival-Crew und ein paar verstreuten Besuchern auf der Suche nach Frühstück (das war dann ein Schinkenbrötchen), dann die gesäuberten und entleerten (!) Dixie-Klos (mit Klopapier!) benutzen. Zurück zum Zelt, im Feld Zähne putzen (besonderes Erlebnis mit Regenwasser). Dann wieder zurück, wo Flash the Crowd gerade die paar Hanseln vor der Bühne zu unterhalten versuchten. Es hat nicht ganz geklappt (Musik war auch nicht so meins), aber der Sänger war wunderbar sarkastisch-ironisch und hat es auch irgendwie geschafft, das Publikum so über die Stromausfälle hinwegzuunterhalten.
Nach FtC kamen (eher als geplant, da Call Me Names von der Feuerwehr zum Festival get
uckert wurden...) Empty Guns auf die Bühne - und die hatten ordentlich Groove und Indie HipHop vom Feinsten in den Taschen/Instrumenten, was das Zuhören zu einem wahren Ohrenschmaus machte. Leider war auch ihr Auftritt durch Stromausfälle unterbrochen (wegen des immer wieder einsetzenden Regens?), aber auch hier schaffte es der Sänger wieder, die paar dem Regen trotzenden Hansel (inklusive Falk, Timm und ich) zu unterhalten. Nach deren Konzert ging es zum Merch-Zelt (wurde dann nach den Gigs immer eine Art Ritual: Gig - Merch - Bühne - Merch - Bühne). Es folgten Call Me Names mit einem - ebenfalls - wunderbaren sarkastischen Menschen auf der Bühne (diesmal wars der Gitarrist, der in dann auch noch kostenlose Demos ins Publikum schmiss, das auf einmal aktiv wurde). Zum Tanzen animiert werden konnten die paar Handeln vor der Bühne sowieso nicht, also hatte man als Zuschauer wahrscheinlich dasselbe Gefühl wie die Band selbst - man, was für ne Scheiße; die Band wurde auf grauenvolle und unbarmherzige Art und Weise in meinen "schlecht" Gehirnkasten gesteckt.
Wer versucht, schlau zu sein bzw wer Überraschungen nicht so unbedingt mag, informiert sich bei Bekanntwerden des Programms über einzelne Künstler, sonst hätte ich es wahrscheinlich verpasst, mir die live hervorragende Band Justus Parker anzusehen. Falk und ich standen in der ersten Reihe, fast direkt vor dem Sänger. Beim Aufbau wollte F. dann einen der Gitarristen eine Gitarren-technische Frage stellen (a.k.a. "Stärke?"), die alles zwischen Saitenstärke (so wars gemeint) und körperliche Stärke hätte meinen können. Schade, dass darauf keine Antwort kam. Es folgte eine Kick-Ass Vorstellung, die Lust auf mehr machte: JP hätten ohne mit der Wimper zu zucken eine der perfektesten Vorbands für FOTOS sein können. Ich deute hierbei mal noch darauf hin, dass ihr die E.P. "Tanz, Baby!" auf der JP-Site (siehe Musikakrobaten) kostenlos runterladen könnt.
The Vineyards legten der angeheizten Stimmung nach JP ordentlich nach (bei beiden Bands war endlich mal ein "richtiges" Publikum), wenn ihr mich fragt, sollte man die Band für die Zukunft noch auf der Rechnung haben, wer weiß, wie gut sie noch werden. Leider habe ich nicht das komplette Konzert mitbekommen, da wir uns erst mal durch die Schlange am JP-Merchstand kämpfen mussten.

Dann mein zweites Festivalhighlight: .computer.. aus Hamburg - eine Indie- Electro- Ambient- Rock- Pop- Band, die nach Sekunden einen so dichten Klangteppich aufbaut, dass es einem automatisch das Wasser in die Augen treibt. Ich kannte die Band schon seit Beginn des Jahres und habe mich dementsprechend auch auf diesen Gig gefreut: meine persönlichen Lieblingslieder "Care About Me" und "1800 (Frozen to Death)". Eben wegen ihrer musikalischen Brillianz ärgerte es mich ein wenig, dass so wenig Leute vor der Bühne waren. Es gibt nicht viel zu dem Gig zu sagen außer: wenn man im Atmen innehält (Kante...).
Claus Grabke und The Heartbreak Motel habe ich mir dann nicht wirklich angetan, nicht sooo meine Musik, ich habe nur bei CG ein wenig zugesehen, aber vergessen,
wie gut er war und dann ging es auch nochmal ins Zelt, fing ja wieder an zu regnen (ja, ja, Asche auf mein Haupt). Dies hat leider dazu geführt, dass wir einen Großteil von The Audience verpassten - den Teil, den wir mitbekommen haben, kann man durchaus als Bombe bezeichnen, mit einem sich verausnahmenden Sänger, der (wow) tatsächlich zu dampfen schien. Sympathischer Indie-Rock/Pop, den ich mir bestimmt das eine oder andere Mal mehr ansehen werde, vor allem aber fragt man sich, warum man vorher noch nichts von dieser Band gehört hat. Und: kommen TA auch mal in meine Stadt, dann wird ordentlich abgefeiert.
Es folgte das selbsterkorene "Next Big Thing" Stompin' Souls aus Schweden, mit eben typischem, aber auch irgendwie gefühltem mittelmäßigen Rock/Pop, der zwar die Beine zum Tanzen animierte, aber irgendwie doch nicht in
den Ohren hängenblieb. Moment, es blieb hängen, dass sich der Sänger andauernd über die verdammte Kälte beschwert hatte, am Ende aber doch sein T-Shirt auszog und durch die Gegend sprang. Es hat Spaß gemacht, die Band zu sehen, aber in Erinnerung behalten konnte ich sie trotzdem nicht. Es folgten die Punks Montreal, deren Name größeres Erwarten ließ als eben jene Musik und ein ewig langer Stage Dive des Schlagzeugers, nur um drei Cocktails zu holen.
Danach - endlich - FOTOS. Tom (voc, git) kam schon mit einem Lächeln auf die Bühne - sehr sympathisch. Nach diversen Soundcheck-Schwierigkeiten dann kam die wahrscheinlich beste halbe Stunde des ganzen Festivals. Inklusive "Ich bin für dich da", "Nach dem Goldrausch", "Viele" und "Serenaden", sowie einer wunderbar charmanten, rockenden und scheinbar Spaß habenden Band. Was hatte das zur Folge? Natürlich! Man hat sich nochmal in die vier Herren und deren Musik verliebt. Leider mussten sie uns schon nach etwas mehr als einer halben Stunde verlassen, weil Headliner JOHNOSSI sonst hätten kürzer spielen müssen. Also wurde das Publikum gefragt, welcher Song als letzter gespielt werden sollte - das grandiose "Giganten" setzte sich gegen "Explodieren" durch. Eine Wall of Peace (die sich allerdings auch irgendwie wie eine Wall of Death angefühlt hat), gab es auf Wunsch von Tom am Ende von "Giganten" übrigens auch noch. Leider keine Zugabe aus Zeitgründen. Wirklich, die wunderbarste halbe Stunde seit langem. Oder überhaupt?!
Es folgten: JOHNOSSI. Meine Wenigkeit, die sich eher mit "Execution Song", "Man Must Dance" und "Party with my Pain" beschäftigt hatte, wurde vollkommen weggeblasen. Nicht nur durch die (mir schon irgendwie bekannte) leichte Arroganz von John, sondern vor allem durch die Songs, die Performance-Explosionen auf der Bühne (und JOHNOSSI sind nur zwei!), die akustische Gitarre, die sich angehört hat wie eine elektrische. Geteilt war das Konzert in zwei Teile. Erst dachte man ja, dass die beiden einen einfach unverschämt kurzen Gig gespielt haben, nur damit John dann wieder hervorkommt, sich mit "Family Values" wieder zurück in die Herzen spielt und um dann wieder mit Ossi die Bühne zu bearbeiten (im Sinne von Rocken am Brocken - im wahrsten Sinne des Wortes). Die Schweden haben mich wirklich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, sie haben mich von sich überzeugt und ich freue mich wie Bolle auf den Tag, an dem sie wieder in Dresden ihre Zelte aufschlagen. Hoffen wir mal, dass es nicht so lange dauert.
Ich muss sagen - der zweite Festivaltag war das Non-Plus-Ultra der beiden Tage.
Es ging nach JOHNOSSI nicht in den King Kong Club, es ging wieder ins Zelt, mit einem Riesenlächeln auf den Lippen und der Vorfreude auf ein warmes Bett, eine lange Dusche und trockene Kleidung.


Ich hab euch hier mal eine kleine Playlist meiner persönlichen Festivalhighlights zusammengestellt. Klar, die ist sehr subjektiv erstellt worden, aber ich sagte ja - der zweite Tag war mein Lieblingstag. :)


Fazit:
Wenn ihr die Chance habt, dann kommt doch nächstes Jahr auch ins Elend und lasst die dummen Witze diesbezüglich über euch ergehen. Dieses Festival ist noch dabei, sich weiterzuentwickeln und ich bin schon darauf gespannt, wohin es im nächsten Jahr geht. Die Festivalcrew war wahnsinnig nett (hier nochmal ein Lob und ein großes DANKE), die Security schnell und effizient, Location vielleicht scheinbar ab vom Schuss, aber dafür auch wunderschön (und man schien nicht so viele Leute zu stören wie in einer Großstadt...). Das Publikum war (bis auf Ausnahmen wie schon erwähnt) sehr nett, ist mit der Musik mitgegangen (allerdings haben da so einige ganze Zeltgarnituren auf dem Campingplatz zurückgelassen...). Wetter war suboptimal, meine Begleitung(en) dafür umso toller. Wir hatten vielleicht kein Burning Dixie, aber dafür großartige Künstler und ein sympathisches Festival. Das waren mit Abstand die bisher wunderbarsten von Musik erfüllten 2 Tage, die ich bisher verleben durfte (inklusive Shit Talk und so einigen Witzen, die mich in einen Lachkrampf versetzt haben) und wenn ich es kann und das Line-Up ähnlich großartig ist wie in diesem Jahr, bin ich auch 2009 dabei. :-)

Line-Up (in tatsächlicher Reihenfolge):
22.8.: Black Tequila, Begbie, The Ghost of Tom Joad, Mr Irish Bastard, Jennifer Rostock, The Guns, Turbostaat, Muff Potter.
23.8.: Flash the Crowd, Empty Guns, Call Me Names, Justus Parker, The Vineyards, .computer.., Claus Grabke, The Heartbreak Motel, The Audience, Stompin' Souls, Montreal, FOTOS, JOHNOSSI.


Links:

Rocken am Brocken (MySpace)