Einar Stray ist eines der neuen Indie-Wunderkinder. Wie Ólafur Arnalds aus Island ist der Norweger einer der Post-Rocker, die noch nicht oder gerade mal Anfang 20 sind (Einar ist Jahrgang 1990). Stray nimmt den Zuhörer mit auf Reisen durch den Schnee, an die Küste, durch den Wald, durch menschenleere Städte, hin zur hörbaren Stille und in irgendeine überfüllte Metropole dieser Welt. Fast immer begleitet vom Klavier, entweder mit Falsettstimme oder normaler, fast dahingehauchter Singstimme versteht Stray es, zielgerichtet dorthin zu tauchen, wo andere schon beim Zielen scheitern - ins Herz. Mal verstörend, mal bezaubernd - Einar Stray (dessen Stärke besonders das Instrumentalspiel ist). Legt euch in die Mitte eures Wohnzimmers, atmet tief ein und aus, dreht Herrn Stray auf und fühlt, wir ihr innerlich ruhiger werdet. Klingt wie eine Anleitung zur Meditation, ist es aber nicht.
Anhörtips: Citywalkers, Teppet Faller, Don't Shoot Me Mr. Officerman
Cold Mailman sind da ein wenig anders, trotzdem aber höchst sympathisch. Zuckersüßer Pop auf skandinavische Art und Weise, den man schon fast mögen muss - allerdings taucht hier und da auch ein dunkles Stückchen Pop auf. Keines ihrer Lieder ist ein pures Instrumentalstück, nein, da ist schon wieder eine durchaus angenehme Stimme - halt, da sind zwei, eine Männer- und eine Frauenstimme, die sich so ergänzen, wie man es sich wünscht. Und die Lieder singen, die man bei fast allen Tätigkeiten des Lebens hören kann - beim Autofahren, Bügeln, beim Herumdösen und Essen. Keine Bange, man kann auch "nur" Musik hören. Die Band scheint es noch nicht allzu lange zu geben (englisch- oder deutschsprachige Bandbiographien sind rar), bei ihrer derzeitigen tollen Musik also sollte man Cold Mailman für die Zukunft im Auge behalten.
Anhörtips: The Great Escape, Last Call To Newcastle, Rude Awakening at Hermit Junction
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